Heilung vom Chronic-Fatigue-Syndrom: Wirksame Strategien gegen chronische Erschöpfung
Nach einer anstrengenden Arbeitswoche sind die meisten Menschen hin und wieder erschöpft. Auch hartnäckige grippale Infekte und große körperliche Herausforderungen können Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit haben. Was aber tun, wenn die Erschöpfung chronisch wird? Menschen, die unter dem Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS) leiden, wissen, dass ihre Erkrankung nicht mit der Müdigkeit vergleichbar ist, die mit harter Arbeit einhergeht. Vielmehr handelt es sich um eine geistige und körperliche Schwäche, die oft ohne Grund auftritt. Schlaf und Erholung helfen nur selten dabei, die Symptome zu lindern. Betroffene mit CFS kann schon das Nachdenken derartig anstrengen, dass sie danach erst einmal Ruhe brauchen. In noch ernsteren Fällen können Patienten weder Geräusche noch Tageslicht ertragen. Die gute Nachricht ist, dass es durchaus Dinge gibt, die Menschen mit CFS tun können, um ihre Beschwerden zu lindern – und auf diese Art und Weise echte Heilung herbeizuführen. Im Folgenden erfahren Sie, welche Dinge das sind.
Was ist das Chronic-Fatigue-Syndrom?
Beim Chronic-Fatigue-Syndrom (CFS), auch bekannt als chronisches Erschöpfungssyndrom, Myalgische Enzephalomyelitis oder chronisches Müdigkeitssyndrom, kommt es zu einer schweren und anhaltenden Erschöpfung, die sich nicht durch eine bekannte physische oder psychische Ursache erklären lässt. Hinzu kommen verschiedene weitere Beschwerden, darunter Kopfschmerzen, Übelkeit, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Reizempfindlichkeit, Gliederschmerzen und Konzentrationsstörungen. Typischerweise verstärken sich die Symptome schon nach geringer mentaler oder körperlicher Anstrengung: Menschen, die unter CFS leiden, müssen sich nach alltäglichen Aktivitäten wie einem Einkauf oder Spaziergang teils stunden- oder tagelang erholen. Schlaf und Erholung bringen allerdings keine nachhaltige Besserung. In der Folge sind die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der Betroffenen oft schwerwiegend beeinträchtigt. Viele Patienten können nicht mehr regelmäßig zur Arbeit gehen und sind zeitweise sogar zu schwach zum Sprechen. Einige Menschen mit CFS sind daher auf dauerhafte Pflege angewiesen. Entsprechend groß ist der Leidensdruck – und das nicht zuletzt auch, weil die Erkrankung von vielen Menschen noch immer nicht ausreichend ernst genommen wird.
Wie äußert sich das Chronic-Fatigue-Syndrom?
Das Chronic-Fatigue-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung, die sich in den meisten Fällen ganz plötzlich entwickelt. Auslöser ist nicht selten eine hartnäckige Virusinfektion. Es gibt aber auch Menschen mit CFS, bei denen sich die Beschwerden schleichend über längere Zeit entwickeln. Drei Symptome sind bei der Diagnose des Chronic-Fatigue-Syndroms ausschlaggebend: Neben dem Hauptmerkmal der Erschöpfung gehören dazu auch Schmerzen und Schlafstörungen. Nach einer Belastung kommt es bei den Betroffenen zu einer ungewöhnlichen geistigen oder körperlichen Erschöpfung, die unerklärlich ist und stundenlang anhält. Patienten brauchen mehr als 24 Stunden, um sich von ihren Beschwerden zu erholen. Schlaf und Erholung bringen nur wenig Besserung, zumal oft auch der Tag-Nacht-Rhythmus nachhaltig gestört ist. Hinzu kommen Verwirrtheit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Konzentrationsprobleme. Auch Schweißanfälle, Übelkeit, Wortfindungsstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Störungen der Blasenfunktion, Gewichtsveränderungen, Schwindel, Halsschmerzen und Herzrhythmusstörungen können mit CFS einhergehen. Für die Diagnose müssen die Beschwerden seit mindestens sechs Monaten bestehen. Andere Ursachen wie Krebs, Multiple Sklerose oder Eisenmangel müssen zunächst ausgeschlossen werden. Zu diesem Zweck werden ausführliche Bluttests und bildgebende Verfahren zu Rate gezogen. Die genauen Ursachen von CFS sind bis heute nicht bekannt – Wissenschaftler vermuten jedoch, dass Infektionen, Störungen des Energiestoffwechsels und Immundefekte zu den Auslösern zählen könnten. Des Weiteren steht auch das Coronavirus im Verdacht, CFS auslösen zu können.
Ist das Chronic-Fatigue-Syndrom heilbar?
Die Wissenschaft beschäftigt sich noch nicht allzu lange mit der Behandlung des Chronic-Fatigue-Syndroms. Viele Ärzte kennen sich gar nicht oder nur dürftig mit der Erkrankung aus. In der Folge erhalten viele Menschen mit CFS die Diagnose erst sehr spät. Auch die Versorgung lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig: Viele Betroffene erhalten eine falsche oder gar keine Behandlung. Einzelne Symptome wie Schmerzen oder Schlafstörungen lassen sich mit Hilfe von Medikamenten zwar effizient lindern – gegen die Ursachen der chronischen Erschöpfung gehen sie jedoch nicht wirksam vor. Des Weiteren empfiehlt die Schulmedizin die Unterstützung der Behandlung durch Bewegung, Antidepressiva, eine gesunde Schlafhygiene, Selbsthilfegruppen und Verhaltenstherapie. Doch auch hier stellt sich bei vielen Patienten keine Besserung ein. Die gute Nachricht ist, dass es auch abseits der Schulmedizin wirksame Strategien gibt, die Menschen mit CFS auf ihrem Weg zu einem erfüllten Leben unterstützen können. Mit dem richtigen Maß an Geduld, Disziplin und Achtsamkeit ist Heilung durchaus möglich. Die folgenden Aspekte sind dabei essenziell wichtig.
- Angemessene Ernährung
Menschen, die unter CFS leiden, tun gut daran, ihre Darmgesundheit zur obersten Priorität zu machen. Dabei spielt die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle. Eine Ernährung, die reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist und auf gesättigte Fettsäuren sowie einfache Kohlenhydrate verzichtet, wird von vielen Betroffenen als hilfreich empfunden – so zum Beispiel die Mittelmeerdiät. Kleinere Mahlzeiten können dabei helfen, das Energielevel konstant und die Übelkeit, die manchmal mit CFS einhergeht, in Schach zu halten. Dagegen sollte auf Zucker, Alkohol, Koffein und Süßstoffe verzichtet werden.
- Techniken zum Stressabbau
Damit der Körper heilen kann, ist Stressabbau im Alltag von Menschen mit CFS sehr wichtig. Der Grund: Negative Gedanken führen nicht nur dazu, dass wir uns innerlich schlecht fühlen, sondern haben auch ganz konkrete Auswirkungen auf unsere Cortisol- und Adrenalinwerte. Sind diese Werte überhöht, führt das wiederum zu einem vermehrten Gefühl der Müdigkeit. Regelmäßige Meditation wirkt diesem Effekt effizient entgegen, indem sie Betroffenen dabei hilft, in den Ruhemodus umzuschalten.
- Regelmäßige Bewegung
Es mag kontraproduktiv klingen, doch tatsächlich kann Bewegung Menschen mit CFS bei der Heilung helfen. Wichtig ist ein individuelles Programm, das die Tatsache berücksichtigt, dass jede Art von Bewegung potenziell zu Ermüdungserscheinungen führen kann. Betroffene sollten daher unbedingt mit einem Arzt oder Physiotherapeuten zusammenarbeiten, um einen Trainingsplan mit einem Grundmaß an Bewegung zu erstellen. Dieses Grundmaß kann im weiteren Verlauf allmählich gesteigert werden. Sobald die Patientin oder der Patient einen Punkt erreicht, an dem die Symptome sich verschlimmern, sollte sie oder er umgehend zur letzten Belastungsstufe zurückkehren. Wichtig für Menschen mit CFS ist ein gesundes Tempo, das sie nicht dazu veranlasst, über ihre natürlichen Grenzen hinauszugehen.
- Behebung von Nährstoffmängeln
Um das Chronic-Fatigue-Syndrom langfristig zu heilen, ist es unheimlich wichtig, sich frühzeitig um bestehende Nährstoffmängel zu kümmern. Viele Menschen mit CFS leiden unter einem Mangel an Vitamin B, Jod, Vitamin C, Magnesium, Vitamin D, Zink oder Vitamin E, ohne es zu wissen. Nahrungsergänzungsmittel können dementsprechend dabei helfen, die Beschwerden zu verbessern. Auch Nährstoffe wie Ribose, Eisen, Coenzym Q10, Arginin und Carnitin beeinflussen den Energiestoffwechsel.
- Entzündungshemmende Lebensmittel
Entzündungshemmende Lebensmittel spielen bei der Heilung des Chronic-Fatigue-Syndroms eine nicht unwesentliche Rolle, denn sie können dabei helfen, das Immunsystem zu beruhigen. In letzter Zeit ist in diesem Zusammenhang immer öfter von Kurkuma die Rede: Der enthaltene Farbstoff Kurkumin fungiert nicht nur als Entzündungshemmer, sondern festigt auch die Zellmembran – und macht uns so weniger anfällig für Erkrankungen. Aber auch Lebensmittel wie Zitrone, Ingwer und Knoblauch können Entzündungen eindämmen. Dagegen empfiehlt es sich, auf Lebensmittel zu verzichten, die die Müdigkeit, die für CFS so charakteristisch ist, noch vergrößern können – darunter Gluten, Zucker und Milchprodukte.
Fazit
Für Menschen, die unter dem Chronic-Fatigue-Syndrom leiden, ist es durchaus möglich, die volle geistige und körperliche Leistungsfähigkeit zurückzuerlangen. Damit es nicht zu einem Rückfall kommt, ist es wichtig, Geduld, Disziplin und Achtsamkeit walten zu lassen. Betroffene können nicht einfach wie vor der Erkrankung weitermachen und dann erwarten, dass sie dauerhaft gesund bleiben. Zu verstehen, was genau CFS ausgelöst hat, ist vermutlich nicht ganz einfach, doch es ist der Schlüssel, wenn es darum geht, die Erkrankung auf Dauer zu heilen. Starker Schlafmangel, langfristige Ernährungsprobleme und erheblicher Stress zum Beispiel können ein Chronic-Fatigue-Syndrom durchaus begünstigen. Längerfristig ist es wichtig, dass Patienten die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen. Auch nach der Heilung ist es möglich, die Behandlungserfolge durch regelmäßiges Training, eine gesunde Ernährung und geeignete Stressabbautechniken aufrechtzuerhalten.
Quellen:
- https://people.bath.ac.uk/ac886/cfs/
- https://www.br.de/radio/bayern2/die-behandlung-des-chronischen-fatigue-syndroms-100.html
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/chronic-fatigue-syndrom-cfs-me-was-ist-das-745423-mehrseiter-3-therapie-selbsthilfe.html
- https://glutenfreehomestead.com/2018/09/strategies-to-beat-chronic-fatigue-syndrome-part-1/
- https://glutenfreehomestead.com/2018/10/strategies-to-beat-chronic-fatigue-syndrome-part-2/
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/chronisches-erschoepfungssyndrom/